Wie und wann sollte man eine alternde Erdbeerkultur erneuern? Schritt für Schritt

Wie und wann sollte man eine alternde Erdbeerkultur erneuern? Schritt für Schritt
Beim Kauf von Erdbeerpflanzen hören wir oft, dass es sich um Stauden – mehrjährige Pflanzen – handelt, die keinen jährlichen Austausch erfordern. Es ist jedoch wichtig, daran zu denken, dass es keine Pflanzen „für immer“ sind. Mit jedem Jahr nimmt ihr Ertrag allmählich ab und die Büsche werden immer schwächer. Die beste Ertragsphase liegt in der Regel im 2. und 3. Jahr nach dem Pflanzen. Danach werden die Früchte kleiner, es gibt weniger davon und die Pflanzen werden anfälliger für Krankheiten und ungünstige Bedingungen. Genau deshalb ist es so wichtig, die alternden Pflanzen alle paar Jahre zu ersetzen und eine neue Pflanzung zu planen. So können uns die süßen und saftigen Früchte jedes Jahr aufs Neue begeistern. In diesem Artikel erklären wir, wann man dies am besten tut und wie man Schritt für Schritt seine Pflanzung erneuert – denn das ist gar nicht so selbstverständlich, wie es auf den ersten Blick scheinen mag.
Nach wie vielen Jahren sollte man Erdbeeren erneuern?
Die am häufigsten von Gärtnern gestellte Frage betrifft das Thema, wie lange man Erdbeeren an einem Standort anbauen kann. Die Antwort ist nicht immer identisch, da sie von der Anbauweise abhängt, aber wir können einige praktische Hinweise geben. Im Hobbyanbau – im Hausgarten oder auf dem Schrebergarten – lohnt es sich, Erdbeeren alle 3–4 Jahre zu erneuern. Dies ist der Zeitraum, in dem die Pflanzen ihr volles Potenzial ausschöpfen, und zugleich verhindern wir einen deutlichen Rückgang der Erträge und eine übermäßige Anreicherung von Krankheitserregern im Boden. Im 2. und 3. Jahr sind die Erträge am höchsten, während sie im 4. Jahr in der Regel deutlich schwächer ausfallen – und das ist ein gutes Signal, dass es Zeit wird, eine neue Kultur zu planen. Wenn du hingegen einen intensiven Anbau betreibst, der auf maximal hohe Erträge und Früchte von höchster Qualität ausgerichtet ist, lohnt es sich, die Anbaudauer auf 2–3 Jahre zu verkürzen. So konzentrierst du dich auf die Jahre mit den besten Erträgen und sicherst dir große, hochwertige Ernten.
Warum lohnt es sich nicht, Erdbeeren länger an einem Standort anzubauen? In einer solchen Pflanzung treten mehrere ungünstige Erscheinungen auf:
- im Boden sammeln sich für Erdbeeren typische Krankheitserreger (Pilze, Bakterien, Nematoden),
- von Jahr zu Jahr steigt das Risiko des Auftretens von Krankheiten und Schädlingen,
- der Boden wird durch die einseitige Kultur „ermüdet“ – dieselben Nährstoffe werden erschöpft, wodurch die Pflanzen mit schwächerem Wachstum und geringeren Erträgen reagieren.
In der Praxis ist es am besten, mit dem Wechsel der Kultur nicht länger zu warten als den empfohlenen Zeitraum. Eine etwas frühere Planung des Austauschs der Pflanzung ermöglicht es, die Kontinuität der Erträge zu erhalten, die Pflanzen in guter Kondition zu halten und eine Situation zu vermeiden, in der „plötzlich“ die gesamte Pflanzung aufhört, reichlich zu fruchten.
Symptome einer alternden Erdbeerkultur
Wenn es dir passiert, dass du vergisst, wann genau du deine Setzlinge gepflanzt hast, werden dir die Pflanzen selbst ziemlich deutlich mitteilen, dass die Zeit für einen Austausch näher rückt. Aufmerksame Beobachtung der Pflanzung hilft dir, den richtigen Moment zu finden – Erdbeeren hören nicht „von einem Tag auf den anderen“ auf zu fruchten, sondern nach und nach: Die Erträge werden immer schwächer und die Büsche weniger stattlich. In einer alternden Kultur lassen sich mehrere charakteristische Symptome beobachten:
- Immer kleinere Früchte trotz regelmäßiger Düngung – die Früchte sind nicht nur kleiner, sondern auch Geschmack und Saftigkeit lassen nach. Wenn du düngst, auf die Bewässerung achtest und der Ertrag trotzdem deutlich schlechter ist als in den Vorjahren, ist das ein klares Zeichen dafür, dass das Problem bereits im Alter der Pflanzen liegt und nicht in den Anbaubedingungen.
- Geringere Menge an Früchten – von einem Strauch erntest du deutlich weniger Erdbeeren als früher, und die Ernte der gesamten Pflanzung fällt wesentlich bescheidener aus.
- Weniger Fruchtansatz – im Frühjahr können die Pflanzen voller Blüten sein, doch später stellt sich heraus, dass die Anzahl der angesetzten Früchte deutlich nicht im Verhältnis zur Blüte steht.
- Schwächere Pflanzen – die Pflanzen bilden keine dichten, gesunden Horste mehr. In der Mitte entstehen leere, vertrocknete Stellen und die gesamte Pflanzung wirkt ausgelichtet und weniger üppig.
- Auftreten von Krankheiten – auf den Blättern sind immer mehr Flecken zu sehen, es treten Symptome von Grauschimmel auf, vertrocknende Blattstiele oder ganze Rosetten. Ältere Pflanzen sind anfälliger für Krankheiten und ungünstige Bedingungen, da sich Krankheitserreger über Jahre hinweg nach und nach im Boden ansammeln.
- Immer mehr Unkraut – die Sauberhaltung der Pflanzung wird zunehmend schwieriger. Unkräuter besetzen schnell freie Stellen zwischen den Pflanzen und beginnen, die Kontrolle über das Beet zu übernehmen.
Wenn du gleichzeitig mehrere dieser Symptome beobachtest, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass die Pflanzung altert und es sich lohnt, mit der Planung ihrer Erneuerung zu beginnen.
Wann ist der beste Zeitpunkt für eine neue Erdbeerkultur?
Wenn man eine neue Kultur anlegt, hat jeder Gärtner bereits Erfahrungen aus der vorherigen. Meist weiß er schon, was man vermeiden sollte und was sich als besonders hilfreich erwiesen hat. Wir möchten jedoch an zwei wichtige Aspekte erinnern: den Pflanztermin und die Auswahl der Setzlinge. Erdbeeren pflanzt man am besten im Frühjahr (März–Mai) sowie im Herbst (September–Oktober). Beide Zeiträume haben ihre Vorteile, die sich positiv auf die Bewurzelung und die spätere Entwicklung der Pflanzen auswirken. Die Frühjahrspflanzung wird besonders Anfängern empfohlen, da die Setzlinge gemeinsam mit der Vegetationsperiode „starten“ und viel Zeit haben, um sich sowohl vor den hohen Sommertemperaturen als auch vor dem Winterwetter gut zu bewurzeln. Für die Pflanzung in diesem Zeitraum wählen Gärtner am liebsten FRIGO-Erdbeeren, die die beste Anwachsquote zeigen und bereits 6–8 Wochen nach dem Pflanzen fruchten.
Unabhängig davon, ob die Pflanzung im Frühjahr oder im Herbst erfolgt, spielt die Qualität der Setzlinge eine entscheidende Rolle. Es lohnt sich, Pflanzen aus zuverlässigen, geprüften Baumschulen zu wählen, mit der Garantie, dass sie frei von Krankheiten und Viren sind. So lässt sich unnötiger Stress durch Gesundheitsprobleme der Pflanzen vermeiden und du sicherst dir für die kommenden Jahre stabile, gesunde Erträge.
Wie bereitet man den Standort für eine neue Erdbeerkultur vor?
Ein gut vorbereiteter Standort ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Anbau, denn selbst Setzlinge von höchster Qualität kommen in einem ausgelaugten, verunkrauteten und von Krankheitserregern belasteten Boden nicht zurecht. Es lohnt sich also, etwas Zeit zu investieren, um den Pflanzen bestmögliche Bedingungen zu bieten.
Bei der Planung einer neuen Kultur sollte man daran denken, dass man Erdbeeren nicht ununterbrochen am selben Standort pflanzen sollte. Am besten ist es, wenn zwischen einer und der nächsten Erdbeerkultur an demselben Platz 3–4 Jahre vergehen. Dieser Zeitraum ermöglicht es dem Boden, sich zu regenerieren und teilweise von angesammelten Krankheitserregern zu reinigen. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Boden ungenutzt bleiben muss – in dieser Zeit lohnt es sich, Pflanzen wie Kohlgewächse, Leguminosen, Zwiebeln, Knoblauch oder Getreide anzubauen. Sie kommen auf einem Standort nach Erdbeeren sehr gut zurecht und bereiten ihn auf die neue Kultur vor. Beim Pflanzen neuer Setzlinge sollte man hingegen Plätze nach Himbeeren, Tomaten oder Kartoffeln vermeiden, da diese ebenfalls viele Krankheiten und Schädlinge im Boden anreichern können, die Erdbeeren gefährden.
Uns ist bewusst, dass sich nicht jeder Gärtner einen Wechsel des Standorts leisten kann, daher kommen wir mit einigen wertvollen Tipps zu Hilfe. In einem solchen Fall lohnt es sich, die Pflanzung häufiger zu verjüngen – idealerweise alle 2–3 Jahre. Empfehlenswert ist außerdem der Austausch der obersten Bodenschicht: Entfernen eines Teils der alten Erde, Ersetzen durch neue sowie das gründliche Entfernen von Unkraut. An einem solchen Standort wird die Pflegehygiene besonders wichtig, etwa durch das Entfernen alter Blätter und das Sicherstellen einer guten Durchlüftung zwischen den Pflanzen. Wenn der Platz begrenzt ist, lohnt es sich, die Verlagerung eines Teils der Pflanzung für einige Zeit in Fässer oder Töpfe in Betracht zu ziehen, wo frisches Substrat verwendet werden kann.
Die Vorbereitung des Standorts für eine neue Kultur unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der Anlage der ersten Pflanzung. Es ist wichtig, auf eine ausreichende Sonneneinstrahlung und eine gute Bodenvorbereitung zu achten. In der neuen Kultur sollte man sich darauf konzentrieren, sämtliches Unkraut zu entfernen (sowohl die unterirdischen als auch die oberirdischen Teile), den Boden zu lockern und zu bearbeiten sowie organische Substanz in Form von Kompost oder gut verrottetem Mist einzuarbeiten. Wenn du die Kultur am selben Platz planst, lohnt es sich, über einen etwas weiteren Pflanzabstand nachzudenken – so wird es leichter, für eine gute Hygiene und die Gesundheit der Pflanzen zu sorgen.
Lohnt es sich, die Pflanzen schrittweise zu erneuern?
In Kulturen, die auf eine hohe Menge und Qualität der Früchte ausgerichtet sind, bewährt sich die schrittweise, teilweise Erneuerung der Pflanzung sehr gut. Am häufigsten wird der Austausch von 1/3–1/4 der Pflanzung in jedem Jahr praktiziert, sodass der Bestand gleichzeitig aus neuen und älteren Setzlingen besteht. Der Ertrag bleibt so in jeder Saison stabil, und jede Pflanze durchläuft nach und nach ihren natürlichen Zyklus. Dadurch kommt es nicht zu einem Zeitpunkt, an dem alle Büsche gleichzeitig schwächere Erträge liefern. Ein solches Anbausystem ermöglicht es außerdem, die Arbeit besser über die Zeit zu verteilen. Hier ein einfaches Beispiel:
Wenn du 3 Reihen Erdbeeren hast – lege jedes Jahr eine neue Reihe an und entferne die älteste.
Im ersten Jahr hast du nur junge Pflanzen, im zweiten – junge und einjährige, im dritten – einjährige, zweijährige und eine neue Reihe. In den folgenden Jahren sorgt der sukzessive Austausch dafür, dass du in deiner Kultur immer Pflanzen im besten Ertragsalter hast.
Die regelmäßige Erneuerung der Erdbeerpflanzung ist keine Spielerei, sondern ein natürlicher Bestandteil ihres Anbaus. Obwohl es sich um mehrjährige Pflanzen handelt, lässt ihr Ertrag mit jedem Jahr nach und das Risiko von Krankheiten steigt. Ein gut vorbereiteter Standort, gesunde Setzlinge aus einer verlässlichen Baumschule und ein durchdachter Pflanztermin (Frühjahr oder Herbst) sorgen dafür, dass sich die Erdbeeren schnell etablieren und dir über viele Jahre hinweg reichliche Erträge liefern.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie man Erdbeeren pflanzt, pflegt und düngt, schau dir auch die übrigen Artikel auf dem Blog an – dort findest du praktische Tipps, die dir helfen, dich die ganze Saison über an süßen, gesunden Früchten zu erfreuen.










